Knieprothese | Künstliches Kniegelenk

Ein künstliches Kniegelenk wird eingesetzt, wenn die Gleit- und Oberflächen des Knies durch eine übermässige Abnutzung nicht mehr funktionsfähig sind.

Wenn die Einschränkung im Alltag durch die Schmerzen zu gross sind und konservative Therapien keine gewünschte Wirkung mehr erzielen, kann der Einsatz einer Knieprothese in Betracht gezogen werden.

Je nach Fortschritt der Erkrankung wird eine Teil- oder Totalgelenkprothese eingesetzt.

Symptome

Typische Symptome sind Schmerzen beim Treppensteigen oder bei Bewegungen, bei denen man in die Hocke geht. Während sportlichen Aktivitäten, vor allem bei Sportarten mit schnellen Stop-and-go-Bewegungen, z. B. Tennis, Basketball oder Fussball, kommt es zu starken Belastungsschmerzen. Weiter treten Beschwerden auf, wenn die Kniegelenksstellung über einen langen Zeitraum nicht wesentlich verändert werden kann, z. B. beim Autofahren oder bei langen Flügen.

Ursachen

Geschädigte Gelenkknorpel oder Meniskusverletzungen sind oft die Auslöser einer Kniearthrose.

Bei einer fortgeschrittenen Kniearthrose (Gonarthrose) und deren verbundenen Schäden am Knie und Bewegungseinschränkungen wird der Einsatz einer Knieprothese (Teil- oder Totalgelenkprothese) notwendig.

Diagnose

Bevor die Entscheidung gefällt wird, ob der Einsatz eines künstlichen Kniegelenks die richtige Therapiemethode ist, geht eine Untersuchung voraus, bei der Röntgen- und MRT-Aufnahmen durchgeführt werden.

Behandlungen

Eine Kniegelenksendoprothese, ein künstliches Kniegelenk, wird eingesetzt, damit die Patientin oder der Patient Schmerz-, Geh- und Bewegungsfreiheit zurückerlangt. Jedoch wird ein künstliches Gelenk nie das ursprüngliche Kniegelenk vollständig ersetzen können. Auch kann es Geräusche erzeugen und nutzt sich bei sehr starker Belastung über einen Zeitraum ab.

Heutzutage werden verschiedene Knieprothesen verwendet, jedoch kann die Chirurgin oder der Chirurg erst während des Eingriffs die Entscheidung treffen, welche Art der Knieprothese verwendet wird. Erst beim Eingriff ist ersichtlich, wie stark das Kniegelenk geschädigt ist.

Von allen Prothesen hat sich der weichteilorientierte Kniegelenk-Oberflächenersatz am besten bewährt.

Kommt diese Methode zum Einsatz, konzentriert man sich bei der Operation auf die Seitenbänder des betroffenen Knies. Bei der weichteilorientierten Methode wird während des Eingriffs die Kraft des Innen- und Aussenbandes in verschiedenen Stellungen mit einem Weichteildruckmessgerät ermittelt. Vernarbte Seitenbänder werden so lang behandelt, bis das betroffene Knie bei gleicher Kraftanwendung auf das Innen- und Aussenband wieder gerade steht.

Mit diesem Eingriff ist es möglich, den künstlichen Kniegelenk-Oberflächenersatz an die unterschiedlichen krankheitsbedingten Veränderungen des Kniegelenks individuell anzupassen.

Der Oberflächenersatz wird erst dann eingesetzt, wenn, durch den Ausgleich der Seitenbänder, das Bein wieder gerade ist. So stellt man sicher, dass der neue, künstliche Kniegelenk-Oberflächenersatz gleichmässig belastet wird.

Die weichteilorientierte Methode kommt bei folgenden Eingriffen zum Einsatz:

  • Partieller Oberflächenersatz (Schlittenprothese, Kniescheiben-Gleitlagerersatz): Nur eine Hälfte der Gelenkfläche muss ersetzt werden und die eigenen Kreuzbänder bleiben erhalten.
  • Kompletter Oberflächenersatz (Knieprothese): Das ganze Gelenk muss ersetzt werden.
  • Revisionsprothese (gekoppelte/geführte Knieprothese, kompletter Kniegelenksersatz): Die Seitenbänder funktionieren nicht mehr, die Knochenqualität ist schlecht (Osteoporose); bei erheblichen Fehlstellungen oder als Ersatz einer bestehenden Prothese

Nachbehandlung

Nach der Operation dauert der Aufenthalt in der Klinik durchschnittlich eine Woche. Die Bewegungstherapie beginnt noch am Tag der Operation in Form von täglichen Übungen.

Es ist wichtig, dass Sie nach einer Operation nicht bettlägerig sind, da die Immobilisierung zu postoperativen Komplikationen führen kann. Aus diesem Grund wird eine frühzeitige Mobilisierung durchgeführt, sobald Sie in Ihr Zimmer zurückkehren, und zwar von den Physiotherapeuten und Krankenschwestern der Abteilung.

Die Physiotherapie findet durchschnittlich zweimal pro Woche statt und ist wichtig für die Koordination, die Stärkung der Muskeln und die Verbesserung der Kniegelenkstabilität.

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FAQ

Welche Knieprothese ist die Beste?

Welche Art von Knieprothese sich im individuellen Fall am besten eignet, wird im Rahmen der Voruntersuchungen geklärt. Die genauen Verhältnisse im Gelenk werden aber erst während des Eingriffs vollständig sichtbar. Es ist also möglich, dass zu diesem Zeitpunkt Abweichungen vom regulär besprochenen Operationsverlauf auftreten können. Weiteres zur Wahl der richtigen Prothese finden Sie auch in diesem Fachartikel. Kontaktieren Sie uns für eine persönliche Beratung.

Wie lange hält eine Knieprothese?

Auch wenn man sich wünscht, dass das neue Knie ein Leben lang hält, muss man sich bewusst sein, dass das künstliche Kniegelenk immer eine Lösung auf Zeit ist: Nicht wegen der Prothese an sich, sondern weil der Alterungsprozess fortschreitet und einen wesentlichen Einfluss auf die Stabilität des künstlichen Gelenks haben kann. Heute geht man von einer durchschnittlichen Lebensdauer einer Prothese von mindestens zehn bis fünfzehn Jahren aus. Zwar müssen Patientinnen und Patienten, die bereits in jungem Alter ein künstliches Kniegelenk erhalten haben, im späteren Leben mit einer weiteren Austausch- oder Revisionsoperation rechnen. Dies ist jedoch in Anbetracht des bemerkenswerten Fortschritts, sowohl in der Operationstechnik als auch bei der Entwicklung von neuen künstlichen Gelenken, sehr gut durchführbar. Die Lebensdauer eines künstlichen Kniegelenks kann durch viele Faktoren negativ beeinflusst werden. Diese führen schliesslich zu einer Lockerung des künstlichen Kniegelenks mit dadurch verbundenen zunehmenden Belastungsschmerzen und einer Gangunsicherheit. Dies erfordert im fortgeschrittenen Stadium eine Revision der Prothese.

Belastung

Mechanische Ursachen, die die Lebensdauer eines künstlichen Gelenks negativ beeinflussen, sind die Mehrbeanspruchung des Gelenks sowie eine Verschlechterung der ursprünglichen Verankerung des Gelenks im Knochen. Bei der Überbeanspruchung des Gelenks spielt die eigene Aktivität eine entscheidende Rolle. Je aktiver und vor allem je mehr gelenkbelastende Sportarten man ausübt, desto mehr wird die Verankerung der Unterschenkelkomponente vom künstlichen Gelenk belastet. Eine Überbeanspruchung kann auch durch eine nichtoptimale Platzierung des künstlichen Gelenks eintreten. Des Weiteren kann sich die ursprüngliche Verankerung des künstlichen Kniegelenks im Knochen entweder durch Zunahme der Osteoporose langsam oder durch einen Knochenbruch aufgrund eines Sturzes schnell verschlechtern. Beides führt zu einer Lockerung des künstlichen Kniegelenks.

Infektionen

Infektionen führen zu einer Aktivierung des Immunsystems mit Entzündung und Schwächung der Verankerung. Sie bedrohen das künstliche Kniegelenk das ganze Leben lang. Bakterien können über Wundverletzungen der Haut oder der Schleimhaut sowie durch Lungen- oder Blaseninfektionen in die Blutbahn gelangen und sich am künstlichen Kniegelenk niederlassen. Dort vermehren sie sich und führen zu einer Infektion. Das Heimtückische daran ist, dass man eine solche Infektion häufig erst nach einer längeren Zeit bemerkt. Sie manifestiert sich v. a. durch starke Schmerzen und eine Schwellung.

Allergien

Eine Allergie kann sich im Laufe des Lebens entwickeln: Das Immunsystem wehrt sich gegen das Fremdmaterial aus Edelstahl (Nickel, Chrom, Kobalt und Molybdän) oder dessen Knochenleim (Zement). Dieses führt zu einer nichtinfektiösen Entzündung des künstlichen Gelenks mit resultierender Lockerung des Gelenks.

Neu auftretende Belastungs- und Bewegungsschmerzen im künstlichen Kniegelenk, die nicht nach kurzer Zeit abklingen, sollten unbedingt durch einen erfahrenen Kniespezialisten abgeklärt werden.

Wie lang dauert es, bis man sich wieder normal bewegen kann?

Die Muskulatur erholt sich innerhalb von sechs Wochen nach der Operation und gibt so dem Gelenk genügend Halt. Im normalen Verlauf ist es möglich, nach drei Monaten wieder arbeiten zu gehen und mit leichtem Sport zu beginnen.

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