Spinale Tumore sind Wucherungen an der Wirbelsäule. Sie können gut- oder bösartig sein und entstehen hauptsächlich im Rückenmark oder den Wirbelkörpern.
Es kommt aber auch vor, dass spinale Tumore aus anderen Teilen der Wirbelsäule hervorgehen, zum Beispiel aus Nervenwurzeln oder der Dura (Rückenmarkshaut). Die Mehrzahl aller Wirbelsäulentumore macht jedoch Metastasen von Karzinomen aus, die sich ausserhalb der Wirbelsäule befinden, aber Ableger an den Wirbelsäule bilden oder dort weiterwachsen. Ihre Primärtumore sind z.B. in der Brust, in der Prostata oder in der Lunge angesiedelt.
Metastasen an der Wirbelsäule treten bei ungefähr 10 Prozent aller Krebs-Patientinnen und -Patienten auf. Dabei sind Männer häufiger betroffen als Frauen.
Die Symptome fallen sehr unterschiedlich aus. Wenn sich Wirbelsäulenmetastasen auf Nervenwurzeln und den Nervenstrang im Wirbelkanal ausweiten, kann es zu Schmerzen und motorischen und autonomen Funktionseinschränkungen kommen. Die Schmerzen können direkt am betroffenen Teil der Wirbelsäule (Lokalschmerz) oder in der Nähe auftreten, zum Beispiel im Brustkorb oder in den Armen. Bei den motorischen Funktionseinschränkungen lässt die Kraft in Armen und Beinen nach. Auch können Lähmungen auftreten.
Zu den autonomen Störungen gehören Impotenz, Störung bei der Blasenentleerung und der Darmfunktion. Kommt es durch die Metastasen zu einer ausgeprägten Kompression des Rückenmarks, ruft diese Sensibilitätsstörungen auch Taubheitsgefühle oder Missempfindungen hervor.
Etwa 50 Prozent aller spinalen Tumore sind Metastasen und betreffen den knöchernen Wirbelkörper. Die Metastasen stehen im Zusammenhang mit verschiedenen Krebserkrankungen v.a. der Niere, Brust, Prostata oder Lunge. Bei zahlreichen primären spinalen Tumoren ist die Ursache unklar.
Um die richtige Therapie auswählen zu können, werden verschiedene körperliche Untersuchungen durchgeführt.
Deuten immer mehr Symptome auf Metastasen an der Wirbelsäule hin, werden verschiedene Bilddiagnostik-Verfahren eingesetzt, um den Verdacht zu belegen. Mit Hilfe der Magnetresonanztomografie, dem MRT, besteht die Möglichkeit, Wirbelsäulenmetastasen von anderen Krankheiten abzugrenzen. Die Computertomografie, das CT, gibt einen detaillierten Überblick über die Knochenstrukturen. Damit der Tumor, die Metastasen, besser erkannt werden, wird während des Scans ein Kontrastmittel verwendet. Nach Auswertung der MRT oder des CTs ist man in der Lage, eine Aussage über die Metastasen und das Krankheitsbild zu machen.
Spinale Tumore werden in drei Gruppen eingeteilt:
Leider werden Metastasen an der Wirbelsäule oftmals erst sehr spät bemerkt, da sich am Anfang keine Symptome bemerkbar machen. Nach der Diagnose ist eine schnelle Behandlung notwendig, damit das Rückenmark nicht bedrängt wird.
Bei der Behandlung von spinalen Tumoren und Metastasen ist es wichtig, die von den Krebszellen befallenen Strukturen zu entfernen und das Rückenmarkgewebe sowie die Nervenwurzeln optimal zu schonen.
Die Behandlungsart ist abhängig von der Lage und der Grösse des Tumors resp. der Metastasen. Bevor es zu einer Operation kommt, werden verschiedene onkologische und radioonkologische Therapien in Betracht gezogen und gegebenenfalls durchgeführt. Ziel dieser vorgängigen Therapien ist z.B. das Wachstum der Metastasen einzugrenzen oder den Tumor zu verkleinern.
Der operative Eingriff reicht von minimal-invasiv bis maximal-invasiv. Während des Eingriffs wird die Funktion von Nerven und Rückenmark ständig überwacht, damit Schädigungen verhindert werden können. Tritt der Fall auf, dass die Lage des Tumors eine Instabilität der Wirbelsäule hervorruft, kommen spezielle Stabilisierungssysteme zum Einsatz.
Die Nachbehandlungen ergeben sich aus dem individuellen Fall: einerseits aus der erforderlichen Rehabilitation nach einem Eingriff, anderseits aus den onkologisch bedingten und vorgesehen Begleitmassnahmen wie z.B. Chemotherapie oder Bestrahlung.
Patientinnen und Patienten klagen über Schmerzen im Bereich der gesamten Wirbelsäule oder auch nur lokal: sie können dumpf und ausgedehnt, aber auch intensiv und punktuell sein. Es kann zu Begleiterscheinungen wie Lähmungen oder Gefühlsstörungen kommen.
Bei einem Verdacht auf Metastasen kommt es zu diversen medizinischen und radiologischen Untersuchungen. Eine Magnetresonanztomographie (MRT) oder eine Computertomographie (CT) liefern unter anderem die entsprechenden Beweise, um über die erforderlichen Therapiemassnahmen zu befinden.