Funktionelle Neurochirurgie

Das Ärztezentrum Ostermundigen bietet in Partnerschaft mit dem Inselspital Bern eine moderne, hochpräzise Therapie zur Behandlung bestimmter neurologischer Erkrankungen an: den MR-gesteuerten fokussierten Ultraschall (kurz MRgFUS oder HIFU von engl. high-intensity focused ultrasound).

Diese Therapieform bietet eine nicht-invasive Alternative zu herkömmlichen neurochirurgischen Verfahren bei bestimmten Bewegungsstörungen und chronischen Schmerzen.

Was ist MRgFUS?

Der MR-gesteuerte fokussierte Ultraschall (MRgFUS) ist ein Verfahren der funktionellen Neurochirurgie, das ohne Schädelöffnung oder Implantat auskommt. Dies bedeutet, dass kein Einschnitt erfolgt. In diesem Verfahren werden hochfrequente Ultraschallwellen gebündelt durch den Schädel hindurch auf einen exakt definierten Punkt im Gehirn gelenkt.

In diesem Zielbereich entsteht eine thermische Wirkung, die das erkrankte Gewebe gezielt verödet (Thermoablation). Die Behandlung erfolgt unter ständiger Kontrolle mittels Magnetresonanztomografie (MRT), wodurch sowohl die Position der Ultraschallwellen als auch die Temperatur in Echtzeit überwacht werden.

Für welche Patientinnen und Patienten ist MRgFUS geeignet?

MRgFUS ist ein Therapieangebot für ausgewählte neurologische Erkrankungen, bei denen herkömmliche Behandlungsansätze nicht ausreichend wirksam sind oder nicht in Frage kommen.

  • Essentieller Tremor: unwillkürliches Zittern, insbesondere der Hände
  • Tremordominanter Morbus Parkinson: v. a. wenn Medikamente keine ausreichende Kontrolle bieten
  • Neuropathische Schmerzen, z. B.:
    • Phantomschmerzen nach Amputation
    • Schmerzen nach Rückenmarksverletzungen oder Schlaganfall
    • Trigeminusneuralgie
    • Schmerzen bei Polyneuropathie oder Plexusläsionen

Sie möchten mehr erfahren?

Möchten Sie mehr Informationen oder zu einer Voruntersuchung kommen? Wir empfangen Sie gerne bei der SIFUS AG im Medizinischen Zentrum Ostermundigen. 

Kontaktieren Sie uns gerne unter:

franziska.rossi@sifus.ch

Für internationale Patienten kontaktieren Sie bitte direkt unsere Internationale Abteilung unter:

gps@swissmedical.net

Ablauf der Behandlung

Die Vorabklärung sowie Behandlung wird in den Räumlichkeiten des Medizinischen Zentrums in Ostermundigen durchgeführt, wo die SIFUS AG unter Leitung von PD Dr. med. Marc Gallay, einem erfahrenen Spezialisten für funktionelle Neurochirurgie, ihren Sitz hat. Die stationäre Betreuung erfolgt in der Universitätsklinik für Neurochirurgie und Neurologie am Inselspital Bern.

Voruntersuchung im Medizinischen Zentrum in Ostermundigen

  • Neurologische und neurochirurgische Beurteilung bei der SIFUS AG
  • Bildgebung mittels MRT und ergänzendem CT zur Beurteilung der Schädeldicke
  • Abklärung der allgemeinen Eignung und Risikofaktoren

Behandlung ohne Einschnitt

  • Der Kopf wird in einem stereotaktischen Rahmen fixiert, um höchste Präzision zu gewährleisten.
  • Während des gesamten Eingriffs bleibt die Patientin bzw. der Patient wach.
  • Unter MRT-Kontrolle wird das Zielareal lokalisiert und zunächst testweise leicht erwärmt.
  • Anschliessend erfolgt die schrittweise Erhitzung des Gewebes auf zur gezielten Verödung.

Austritt und Nachbehandlung

  • Nach dem Eingriff erfolgt eine kurze stationäre Überwachung (1–2 Nächte) auf der neurochirurgischen Station des Inselspitals Bern oder in der Privatklinik Siloah, je nach Versicherungstyp.
  • Verlaufskontrollen finden standardisiert nach 1 Monat, 3 Monaten, 1 Jahr und 3 Jahren statt.

Warum Patienten SIFUS wählen

SIFUS vereint präzise Neurochirurgie, individualisierte Betreuung und umfassende klinische Erfahrung. Das patientenorientierte Modell begrenzt die Anzahl der Behandlungen pro Jahr, ermöglicht eine sorgfältige Fallauswahl und eine auf den einzelnen Patienten zugeschnittene Therapie.
Jeder Fall wird kritisch auf die Indikation geprüft, individuell geplant und in einer vertrauenswürdigen klinischen Umgebung eng begleitet. Patienten aus der Schweiz und dem Ausland wählen SIFUS aufgrund seines Rufs, seiner Transparenz und seiner Innovationskraft.

Vorteile von MRgFUS

  • Keine Schnittführung oder Penetration des Schädels, wodurch das Infektionsrisiko vermieden und das Blutungsrisiko reduziert wird

  • Keine implantierte Hardware

  • Äußerst präzise Behandlung mit einer Genauigkeit von bis zu 1 Millimeter

  • Keine Vollnarkose und keine Strahlenbelastung

MRgFUS bei essentiellem Tremor

Essentieller Tremor (ET) ist die häufigste Bewegungsstörung, die meist die Hände, aber auch Kopf, Stimme oder Beine betrifft. Oft wird er einschränkend und beeinträchtigt alltägliche Aktivitäten wie Essen, Schreiben oder Sprechen.
SIFUS bietet MR-gesteuerten fokussierten Ultraschall (MRgFUS) an, eine schnittfreie Option für Patienten mit therapieresistentem ET, die in Betracht gezogen wird, wenn Medikamente unwirksam sind oder schlecht vertragen werden.
Die Eignung basiert auf einer klinischen und radiologischen Bewertung, einschließlich einer bestätigten ET-Diagnose, einer günstigen Schädel-Dichte (CT) und einer erhaltenen Kognition. Der Schweregrad und die Lateralität des Tremors helfen bei der Entscheidung zwischen einer einseitigen oder einer stufenweisen beidseitigen Behandlung.
MRgFUS zielt entweder auf den ventralen intermediären Kern (VIM) oder den cerebellothalamischen Trakt (CTT) ab, wichtige Knotenpunkte im Tremornetzwerk. Die fokussierte Läsionierung führt oft zu einer schnellen und erheblichen Linderung, wobei die Symptome in den meisten Fällen um mehr als 80 % reduziert werden.

MRgFUS bei Parkinson-Krankheit

Die Parkinson-Krankheit (PD) ist eine komplexe neurologische Erkrankung. Wenn Medikamente unwirksam werden oder unerträgliche Nebenwirkungen verursachen, kann Magnetresonanz-geführter fokussierter Ultraschall (MRgFUS) eine schnittfreie Alternative zur Tiefen Hirnstimulation darstellen.

Die wichtigsten Ergebnisse aus über 10 Jahren Erfahrung und Forschung:

  • Kontrolle des Tremors bei durchschnittlich 80-90 % der Patienten
  • Steifheit und langsame Bewegungen um etwa 70 % reduziert
  • Unwillkürliche Bewegungen auf der behandelten Seite werden zu fast 100 % gestoppt.
  • Bis zu 89 % Linderung der mit der Parkinson-Krankheit verbundenen Schmerzen.
  • Dauerhafter Nutzen für mehr als 12 Monate und bis zu 10 Jahre dokumentiert
  • Gestufte bilaterale Behandlung möglich, wenn klinisch indiziert

Wer ist ein guter Kandidat?

  • Fortgeschrittene Parkinson-Krankheit mit schwerem Tremor, Rigidität (Muskelsteifheit) oder langsamen Bewegungen, die nicht auf Medikamente ansprechen.
  • Schädeldichte für eine Ultraschallbehandlung geeignet (durch CT-Scan beurteilt).
  • Keine größeren kognitiven Beeinträchtigungen oder MRT-Einschränkungen.
  • Fähigkeit, etwa 2 Stunden lang in einem MRT-Gerät zu liegen.

Die emotionalen und psychologischen Aspekte der Parkinson-Krankheit werden sorgfältig untersucht. Falls erforderlich, wird vor Beginn der MRgFUS-Behandlung eine individuelle psychosoziale Unterstützung angeboten.

MRgFUS bei neuropathischen Schmerzen

Neuropathische Schmerzen werden durch eine Schädigung der Nerven oder eine Verletzung des Rückenmarks oder des Gehirns verursacht. Sie können beispielsweise durch Phantomschmerzen nach einer Amputation, Nervenkompression, Rückenmarksverletzungen, Schmerzen im Zusammenhang mit einem Schlaganfall (Thalamus-Syndrom), Trigeminusneuralgie, Schmerzen nach einem Bandscheibenvorfall und andere nervenbedingte Störungen entstehen.

Die MR-geführte fokussierte Ultraschalltherapie (MRgFUS CLT) zielt auf den Teil des Gehirns, der für die Verstärkung der Schmerzsignale verantwortlich ist. Dieses schnittfreie Verfahren reduziert oder stoppt den Schmerz durch Unterbrechung dieser Signale, ohne die normalen Gehirnfunktionen zu beeinträchtigen. Viele Patienten erfahren eine deutliche und dauerhafte Schmerzlinderung, oft mit geringerem Bedarf an Schmerzmedikamenten.

Partnerschaft Swiss Medical Network – Inselspital Bern

Die Behandlung basiert auf einer engen Kooperation zwischen dem Swiss Medical Network und der Insel Gruppe. Die Therapie selbst wird im Medizinischen Zentrum Ostermundigen durchgeführt, die medizinische Leitung erfolgt durch die SIFUS AG unter PD Dr. med. Marc Gallay. Die stationäre Betreuung und Nachsorge übernimmt das Inselspital Bern mit einem interdisziplinären Team aus Neurologie und Neurochirurgie.

Diese enge Zusammenarbeit stellt sicher, dass Patientinnen und Patienten von hoher fachlicher Expertise, modernen technischen Voraussetzungen und einer kontinuierlichen Betreuung profitieren.

Forschung und Zukunftsperspektiven

Die Partnerschaft schafft auch einen Rahmen für wissenschaftliche Weiterentwicklung. Studien zur Anwendung von MRgFUS bei verschiedenen neurologischen Indikationen werden fortlaufend durchgeführt und weiterentwickelt. Ziel ist es, das therapeutische Spektrum auszuweiten, die Effektivität weiter zu erhöhen und langfristige Ergebnisse systematisch zu erfassen.

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Ärztezentrum Ostermundigen

PD Dr. med. Marc Gallay

Spezialisierung
Neurochirurgie, Funktionelle Neurochirurgie, MRgFUS / HIFU (Parkinson, Essentieller Tremor, Neuropathische Schmerzen),

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