Achillessehnenriss

Bei einem Achillessehnenriss (der Achillessehnenruptur) wird die Achillessehne durchtrennt. Da die Achillessehne eine der stärksten Sehnen im menschlichen Körper ist, bedarf es einer sehr hohen Belastung, damit diese reisst.

Meist tritt die Achillessehnenruptur beim Sport auf, z. B. bei Bewegungen mit sehr schnellem Richtungswechsel.

Symptome

Betroffene berichten davon, dass es sich anfühlt, als wäre jemand auf die Sehne getreten. Beim Riss gibt es einen lauten Knall, der dem Knall einer Peitsche ähnelt.

Im Vergleich zu anderen Rupturen ist meist kein anhaltender Schmerz spürbar.

Diagnose

Der Achillessehnenriss wird durch Tasten erkannt. Nach dem Riss entsteht eine Delle zwischen der Haut und der Sehne. Die betroffenen Personen sind ausserdem nicht mehr in der Lage die Ferse vom Boden anzuheben, während sie einbeinig auf dem betroffenen Bein stehen.

Der Thompsen-Test ist der sicherste Test, um ein Riss der Achillessehne festzustellen. Die Sehne ist gerissen, wenn sich die Fusssohle bei frei hängenden Füssen in Bauchlage nicht nach unten bewegt, während die Wadenmuskulatur vom Arzt zusammengekniffen wird.

Behandlungen

Konservative Therapien

Berühren sich die Riss-Enden bei Absenken des Fusses zur sogenannten Spitzfussstellung, ist es möglich, dass die Sehne ohne Operation wieder zusammenwächst. Ob die Spitzfussstellung möglich ist, wird mit einer Ultraschalluntersuchung festgestellt.

Während der Behandlungszeit wird der Fuss durch eine Orthese oder eine spezielle Einlage stabilisiert, sodass eine erste Belastbarkeit möglich ist. Mit einer frühfunktionellen Therapie und Physiotherapie wird langsam die vollständige Belastbarkeit aufgebaut. Die Behandlung ist nach sechs bis acht Wochen grösstenteils abgeschlossen.

Operative Behandlungen

Berühren sich die Riss-Enden beim Absenken des Fusses nicht mehr, ist eine Operation notwendig. Bei der Operation werden die beiden Riss-Enden aneinandergenäht.

Der Eingriff erfolgt durch einen bis zu acht Zentimeter langen Schnitt über der Achillessehne oder minimalinvasiv mit kleinen Schnitten. Ist die Achillessehne sehr stark geschädigt und wird ein Sehnentransplantat benötigt, erfolgt der Eingriff unter Vollnarkose. Während des Eingriffs wird der Sehnenschlauch geöffnet und die Enden genäht. Nach der Operation wird der Fuss ruhig gestellt. Sobald die Wunde abgeheilt ist, startet die frühfunktionelle Behandlung.

Nachbehandlung

Wissenschaftliche Studien belegen, dass die Heilungsrate mit einer Operation um einige Prozent höher ist, als wenn die Verletzung nur konservativ behandelt wird. Bei einer Operation besteht wiederum das Risiko einer Wundinfektion; dieses kann mit den neuen minimalinvasiven Operationstechniken gesenkt werden. Gerade bei jungen und aktiven Patientinnen und Patienten ist die operative Therapie zu bevorzugen.

Egal, ob konservativ oder operativ behandelt wird, eine funktionelle Nachbehandlung, sprich eine frühzeitige aufbauende Bewegungstherapie, sollte sich anschliessen. In Spezialschuhen mit Fersenerhöhung und unbiegsamer Zunge kann das Bein bereits nach kurzer Zeit wieder voll belastet werden. Mitunter schon nach drei Wochen kann eine physiotherapeutische Behandlung beginnen. Sechs bis acht Wochen nach dem Unfall sind Schuhe oder Schiene meist nicht mehr erforderlich.

Allerdings muss danach die Wadenmuskulatur in einem gezielten Training wieder gestärkt werden. Drei bis sechs Monate nach Abschluss der Behandlung kann der oder die Verletzte wieder Sport treiben.

FAQ

Ab wann kann man nach einem Achillessehnenriss wieder Sport machen?

Je nach Verlauf sind sportliche Aktivitäten zwischen dem dritten und sechsten Monat nach der Behandlung wieder möglich.

Ist eine Operation besser als eine nichtoperative Therapie?

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die Heilungsrate bei einer Operation um einiges höher ist. Bei Patientinnen und Patienten, die sportlich sehr aktiv sind, ist die Operation zu empfehlen.

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