Behandlung
Multiple Sklerose ist ursächlich nicht heilbar. Es gibt jedoch verschiedenste Behandlungsmöglichkeiten, Schübe zu hemmen, den Verlauf beschwerdefrei zu halten oder das Fortschreiten der Krankheit aufzuhalten.
Physiotherapie
Die Physiotherapie umfasst verschiedene Behandlungen, um die Gelenkbeweglichkeit und motorische Reaktionen aufrechtzuerhalten. Durch spezielle Übungen wird versucht, die Koordination und Haltung des Körpers zu verbessern. Weiter werden Muskeln trainiert, um die Einschränkungen beim Gehen vorzubeugen.
Ergotherapie
Die Ergotherapie hilft der, von Multipler Sklerose betroffenen Person, die Handlungsfähigkeit im Alltag zu behalten oder wieder zu erreichen.
Es werden Übungen durchgeführt um der Patientin, dem Patienten bei den folgenden Punkten zu helfen:
- Bewahrung der größtmöglichen Unabhängigkeit beim Waschen und Ankleiden
- Bewegungstraining, z.B. Aufstehen, wechseln der Sitzposition
- Trainieren der Tiefen- und Oberflächensensibilität
- Arbeit an der Fingerfertigkeit und der Zweihandkoordination
- Steigerung von Geschicklichkeit, Kraft und Ausdauer.
- Schreibübungen zur Verringerung von Dysmetrien (Bewegungsstörungen)
- Umgehen mit Anstrengung und Müdigkeit
Die Ergotherapeutin und der Ergotherapeut stehen auch beratend bei Hilfsmitteln oder notwendiger Wohnungseinrichtung zur Verfügung.
Neuropsychologie
Die Neuropsychologin / der Neuropsychologe beschäftigt sich mit der Funktionsweise des Gehirns. Sie/Er findet Wege, um erhaltene, zum Beispiel motorische oder kognitive Fähigkeiten zu nutzen, um die beeinträchtigten Fähigkeiten zu rehabilitieren und/oder zu kompensieren.
Während der neuropsychologischen Betreuung geht es um die Bewältigung folgender Aufgaben:
- Stärkung der Gedächtnisleistung
- Verbesserung der exekutiven Funktionen (Umgang mit Multitasking, Planung von Alltagsaufgaben).
- Verringerung von Aufmerksamkeitsstörungen (Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung).
Um dies zu erreichen, werden verschiedene Ansätze verwendet:
- Spiele, die auf kognitive Funktionen abzielen.
- Spezielle Computersoftware (Rehacom, iGerip, Cogniplus®).
- Papier-und-Bleistift-Übungen
Logopädie
Logopäden und Logopädinnen beraten, untersuchen und behandeln Patienten, die unter Sprech- und Stimmstörungen sowie Schluckstörungen leiden.
Für die Therapie werden verschiedene Übungen durchgeführt:
- Artikulationsübungen
- Übungen zur Mund-, Sprach- und Gesichtsmotorik
- Stimmübungen
- Therapeutische Mahlzeiten (Anpassung der Textur der Mahlzeiten, Erlernen von Techniken zum Schutz der Atemwege usw.).
Bei Bedarf können Logopäden auch alternative Kommunikationsmittel einführen, um den Patienten zu helfen, besser mit ihrer Umgebung zu interagieren.