Pulmonale Rehabilitation

Atemwegsbeschwerden sind vielfältig; sie können von einer Problematik in der Lunge herrühren, aber auch durch Haltungsschäden, muskuläre Defizite und/oder neurologische Defizite ausgelöst werden. Die Rehabilitation der Atemwege umfasst alle Massnahmen, die darauf abzielen, die optimale Funktion der Atmungsorgane wiederherzustellen.

Symptome

Wenn das Atmungssystem betroffen ist, kann der Patient u. a. die folgenden Symptome verspüren:

  • Kurzatmigkeit: Dyspnoe in Ruhe und/oder bei körperlicher Anstrengung.
  • Engegefühl in der Brusthöhle
  • Bläuliche Verfärbung von Lippen, Nase und Fingerspitzen: Zeichen eines Sauerstoffmangels.
  • Pathologische bronchiale Verstopfung
  • Schwierigkeiten beim Ausatmen: obstruktives Syndrom
  • Schwierigkeiten beim Einatmen: restriktives Syndrom
  • Abnormale Atemgeräusche
  • Husten
  • Bedarf an zusätzlicher Sauerstoffzufuhr

Behandlung

Unsere Rehabilitationsprogramme dauern je nach den Therapiezielen und dem klinischen Zustand des Patienten drei bis sechs Wochen und zielen auf die Wiedererlangung der respiratorischen, motorischen und kognitiven Fähigkeiten ab.
Die Therapieziele werden von einem multidisziplinären Team aus Fachärzten, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Neuropsychologen und Krankenpflegern festgelegt. Sie können sein:

  • Wiedererlangen oder Verbessern einer gewissen Selbstständigkeit und Lebensqualität.
  • Eine physiologische und weniger energieintensive Atmung wiedererlangen.
  • Das Ein- und/oder Ausatmen erleichtern.
  • Vermeidung oder Beendigung der bronchialen Verstopfung, um das Risiko einer Atemwegsinfektion zu verringern.
  • Eine stabile Sauerstoffversorgung aufrechterhalten, um das reibungslose Funktionieren des Körpers und aller seiner Organe zu fördern.
  • Verbindung zwischen der Akutpflege und der häuslichen Umgebung herstellen und in Zusammenarbeit mit externen Organisationen die notwendigen Materialien für die häusliche Umgebung bereitstellen.

Physiotherapie der Atemwege

Die Physiotherapie spielt bei der pulmonalen Rehabilitation eine wichtige Rolle. Mit speziellen Atemtechniken wird den Patienten beigebracht, ihr Atemvolumen zu erhöhen. Mit speziellen Techniken wird auch der Hustenreiz angeregt, damit die Sekrete abtransportiert werden können.

Bei kardiorespiratorischen Problemen, wenn die Organe und Muskeln nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden, werden verschiedene Mobilisations- und Kräftigungsübungen durchgeführt, um die nötige Ausdauer zurückzugewinnen.

Auf ärztliche Anordnung und je nach Befund und Untersuchung des Patienten kann der Physiotherapeut Folgendes anbieten:

  • Reine Atemphysiotherapietechniken, die je nach Lokalisation des Problems im Bronchialbaum ausgewählt werden, z. B. gerichtete Beatmung, inspiratorische und exspiratorische Techniken.
  • Arbeit mit externen Hilfsmitteln (inspirex, acapella usw.).
  • Eine Arbeit an der Körperhaltung, um die Atmung zu fördern.
  • Eine Suche nach der physiologischen Atembewegung
  • Arbeit mit dem Gewebe, um mögliche Spannungen abzubauen.
  • Arbeit am Zwerchfell, dem Schlüsselmuskel der Atmung.
  • Eine Wiederholung des Trainings mit oder ohne Sauerstoff.
  • Körperliche Aktivität, die an die Problematik des Patienten angepasst ist.

Covid-19

Während die meisten Kranken nach einer Covid-19-Infektion keine Folgeerscheinungen haben, benötigen einige Patienten mit Vorerkrankungen oder altersbedingter Anfälligkeit der Atemwege ein spezielles Therapieprogramm, um die Leistungsfähigkeit der betroffenen Organe zu stärken. Es können auch andere Folgeerkrankungen auftreten, wie Muskel-Skelett-Störungen, ein Gleitsyndrom, Hirnschäden, periphere Polyneuropathie (Schädigung der peripheren Nerven) oder Müdigkeit.

Neben der Atemphysiotherapie können auch Ergotherapie, Logopädie und Neuropsychologie erforderlich sein.

Ergotherapie

Das Ziel der Ergotherapie besteht darin, dem Patienten eine schrittweise Wiedererlangung seiner Unabhängigkeit bei den Aktivitäten des täglichen Lebens zu ermöglichen.

Ziele der Ergotherapie:

  • Wiedererlangen einer grösstmöglichen Unabhängigkeit bei der Fortbewegung und den Aktivitäten des täglichen Lebens, zum Beispiel beim Waschen, beim Anziehen, dem Kochen oder beim Einkaufen.
  • Wiederherstellung von motorischen Abläufen nach einem Sensibilitätsverlust oder -minderung.
  • Trainieren von Gleichgewicht, zum Beispiel mit dem Wii Balance Board.
  • Unterstützung des Patienten, um sein normales Leben ausserhalb des Krankenhauses wieder aufnehmen zu können.

Logopädie und Neuropsychologie

Nach einem längeren Krankenhausaufenthalt leiden manche Patienten unter kognitiven Störungen wie Gedächtnis-, Konzentrations- oder Sprachschwierigkeiten.

Unsere neuropsychologischen Untersuchungen und die individuelle Betreuung, ist ein Teil der Therapie, die beeinträchtigte kognitive Funktionen so weit wie möglich wieder herstellt.

Somit ist es der Patientin, dem Patienten möglich, nach der Rückkehr in sein Zuhause, die Aktivitäten des täglichen Lebens wieder aufzunehmen.

Wurde aufgrund der Covid-19 Erkrankung eine Intubation durchgeführt, so ist es möglich, dass es zu Folgeerscheinungen wie Schluck- oder Stimmstörungen kommt. In diesem Fall wird eine logopädische Behandlung durchgeführt. Das Ziel ist die Wiederherstellung des Schluckreflexes und der normalen Stimme.

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