Wenn es um die Erhaltung und Verbesserung der Sehkraft geht, arbeiten verschiedene Fachleute zusammen. Berufe im Bereich Optik und Sehkraft vereinen wissenschaftliche, menschliche und technische Kompetenzen. Optiker, Orthoptisten, Optometristen und Augenärzte haben jeweils unterschiedliche Aufgaben, Kompetenzen und Ausbildungen. Es kann mitunter schwierig sein, ihre Rollen klar abzugrenzen. In diesem Artikel erklären wir Ihnen die Unterschiede und helfen Ihnen dabei, und den passenden Spezialisten für Ihre Bedürfnisse zu finden.
Verfasst von:
Optometrist: Lucas Billamboz, Thierry Ha, Lucie Joye Faillot
Orthoptist: Pierre Sanchette
Augenarzt: Victoire Hurand, MD
Wenn es um die Erhaltung und Verbesserung der Sehkraft geht, können verschiedene Fachleute zum Einsatz kommen. Die Berufe im Bereich Optik und Sehkraft umfassen ein breites Spektrum an wissenschaftlichen, menschlichen und technischen Kompetenzen. Jeder Spezialist spielt während der gesamten Augenbehandlung eine ganz bestimmte Rolle.
Augenoptiker sind ein Fachspezialisten, die Sie in einem Optikergeschäft empfangen. Ihre Aufgabe beschränkt sich nicht nur auf den Verkauf von Brillen: Sie beraten, fertigen und passen Sehhilfen wie Brillen, Kontaktlinsen und andere Sehhilfen gemäss Verordnung Ihres Augenarztes an.
In der Schweiz gibt es zwei Ausbildungswege:
Dank der Kenntnisse in den Bereichen Optik, Augenphysiologie und Anpassung von Korrekturgläsern führt ein Optiker jeden Patienten zu den am besten geeigneten Lösungen. Sie helfen bei der Auswahl von Brillenfassungen, die zur Gesichtsform passen, empfehlen optimierte Korrekturgläser (entspiegelt, verdünnt, Gleitsicht usw.) und sorgen für die exakte Anpassung der Gläser an die Fassung (Zentrierung, Anpassung). Bei abnormaler Sehschärfe überweisen sie den Patienten an einen Augenarzt.
Orthoptisten, oft auch als «Augenphysiotherapeuten» bezeichnet, sind paramedizinische Fachkräfte, die sich auf die Behandlung von Störungen der Augenmotorik spezialisiert haben. Sie sind zuständig für die Rehabilitation und Umschulung bei Sehstörungen wie Schielen, Diplopie (Doppelbilder), Amblyopie (träges Auge), Sehermüdung und bestimmten neurovisuelle Störungen. Sie befassen sich auch mit der visuellen Rehabilitation von sehbehinderten Patienten.
Nach einem dreijährigen Hochschulstudium der Orthoptik erwerben Orthoptisten Kompetenzen in den Bereichen funktionelle Sehprüfung, orthoptische Rehabilitation und visuelle Anpassung. Bei einem Beratungsgespräch führen sie eine orthoptische Beurteilung durch, um die Störung zu bewerten und ein individuelles Rehabilitationsprotokoll für die Augen vorzuschlagen. Sie arbeiten unter der Verordnung eines Augenarztes und arbeiten mit diesem in der Beratung zusammen, um eine umfassende Behandlung von Augenkrankheiten zu gewährleisten.
Optometristen sind Augenoptiker, die sich auf die Beurteilung der Sehkraft und die Anpassung optischer Korrekturen spezialisiert haben.
Optometristen sind insbesondere in Kanada und den Vereinigten Staaten sehr verbreitet, ihre Rolle variiert jedoch je nach den in den einzelnen Ländern geltenden Vorschriften. In der Schweiz zum Beispiel sind sie befugt, Sehtests durchzuführen und Kontaktlinsen anzupassen.
Die Ausbildung zum Optometristen erfolgt durch eine Weiterbildung an einer Fachhochschule (Bachelor of Science FHNW in Optometrie an der Schule für Optometrie in Olten). Optometristen sind ausgebildet in Refraktion (Messung des Sehvermögens), Anpassung von einfachen und komplexen Kontaktlinsen, schwacher Sehkraft und Screening auf bestimmte Augenkrankheiten unter ärztlicher Aufsicht. Sie führen keine medizinischen Untersuchungen durch, können aber Patienten bei Verdacht auf eine Erkrankung an einen Augenarzt überweisen. Sie können auch zusätzliche Tests vor der Konsultation durchführen, die dann von einem Arzt interpretiert werden (OCT (Netzhaut- und Sehnervenuntersuchung), Gesichtsfeldtest usw.).
Ophthalmologen, umgangssprachlich «Augenärzte», haben sich auf die Gesundheit der Augen spezialisiert, ähnlich wie sich etwa Pulmonologen auf Lungen- und Atemwegserkrankungen spezialisieren.
Sie sind die einzigen Fachleute, die befugt sind, Augenkrankheiten zu diagnostizieren und zu behandeln, erstattungsfähige optische Korrekturen zu verschreiben und chirurgische Eingriffe vorzunehmen.
Ihre Ausbildung ist lang und anspruchsvoll: Nach einem sechsjährigen Medizinstudium absolvieren sie eine fünfjährige Spezialisierung in Augenheilkunde, was insgesamt mehr als zehn Jahre Studium bedeuten. Augenärzte können sich auch auf bestimmte Bereiche wie Hornhaut, refraktive Chirurgie, Netzhaut, Glaukom oder pädiatrische Ophthalmologie spezialisieren.
Die visuelle Gesundheit hängt demzufolge von der komplementären Arbeit verschiedener Spezialisten ab:
Diese Zusammenarbeit ermöglicht eine optimale, individuelle Betreuung und trägt so zur Verbesserung der Sehqualität und der Augengesundheit der Patienten bei.