Die Thoraxchirurgie behandelt Erkrankungen und Unfälle des Brustkorbes und seiner Organe, mit Ausnahme von Herz, Aorta und Speiseröhre. Lungentransplantationen werden allerdings von Universitätszentren durchgeführt.
Es geht hier, genauer gesagt, um die Diagnose und operative Eingriffe bei Verletzungen und Erkrankungen der Lunge, des Brustkorbs und des Mittelfellraumes (Mediastinum). Dazu gehören Krebserkrankungen, Lungenkrebs ist weltweit die Krebserkrankung der höchsten Sterberate, Lungenmetastasen, Emphyseme, Lungenabszesse, Pleuraerkrankungen, Brustdeformitäten und -fehlbildungen (Kielbrust, Trichterbrust).
Durch die stetigen Fortschritte in der Medizin und Chirurgie haben die heutigen Thoraxchirurgen Zugang zu modernen Operationstechniken wie Laserchirurgie und zur minimal-invasiven Thoraxchirurgie beziehungsweise Thorakoskopie, auch «Schlüssellochchirurgie» genannt.
Dieser minimal-invasive Ansatz ermöglicht es, die Brusthöhle mit einer kleinen Kamera und langen, dünnen chirurgischen Instrumenten zu erreichen. Das Verfahren erfordert mehrere kleine Schnitte von 2 cm Länge. Diese Technik wird derzeit bei der Behandlung zahlreicher Krankheiten eingesetzt und hinterlässt nur sehr kleine Narben. Der Krankenhausaufenthalt ist kürzer und die postoperativen Schmerzen sind geringer als bei konventionell durchgeführten Operationsverfahren.
Manchmal jedoch ist der Rückgriff auf traditionellere Techniken unumgänglich.
Damit ist ein chirurgischer Eingriff gemeint, bei dem der Brustkorb durch einen langen Schnitt zwischen zwei Rippen geöffnet wird. Diese Technik kommt bei bestimmten grösseren Operationen zur Anwendung. Die Beweglichkeit in Schulter und Armen wird dabei nicht beeinträchtigt und der Schnitt führt zu keinen bleibenden Beeinträchtigungen. Vor der Operation ist es sinnvoll, eine Lokalanästhesie per Epiduralkatheter durchzuführen. Der Schmerz nach der Operation ähnelt dem einer gebrochenen Rippe. An der operierten Brustwand ist ein unangenehmes Gefühl zu spüren, das aber nach einigen Wochen verschwindet.
Es handelt sich um eine chirurgische Operation zum Öffnen des Brustbeins, eines flachen Knochens in der Mitte des Brustkorbs, an dem die Rippen befestigt sind. Dieses Verfahren ermöglicht es, den dem Herzen gegenüberliegenden Mediastinalbereich zu erreichen und z.B. bei einer pathologischen Erkrankung des Thymus eine Thymektomie durchzuführen. Am Ende der Operation werden die beiden Teile mit Metalldrähten wieder verbunden. Diese Operation wird in der Regel gut verkraftet und der Patient kann nach etwa zwei Monaten wieder Sport treiben.
Nach jeder Öffnung der Brust werden ein oder zwei Drainagen in die Brusthöhle gelegt, um verbleibende Flüssigkeiten oder Luft abzuführen. Sie werden in der Regel nach einigen Tagen wieder entfernt.
Die Thoraxchirurgie erfordert darüber hinaus eine umfassende technische Ausstattung.
Treffen mit Prof. Weder, Leiter der Thoraxchirurgie (Privatklinik Bethanien)