Kniearthrose

Wenn im Knie beim Bewegen Schmerzen auftreten und es sich nach Ruhepausen steif anfühlt, kann das auf eine Arthrose zurückgeführt werden.

Eine Arthrose tritt auf, wenn der Gelenkknorpel dünner wird und das Gelenk nicht mehr schützt. Eine unbehandelte Kniearthrose beeinträchtigt die Lebensqualität.

Symptome

Die ersten Anzeichen einer Kniearthrose treten am Anfang nur unter Belastung auf. Mit der Zeit werden diese stärker und häufiger. Weiter kommt es zu sogenannten Ruheschmerzen, d. h., dass auf einmal Schmerzen während des Schlafes oder während Ruhephasen im Knie auftauchen. Der Fortschritt der Kniearthrose zeigt sich auch in Begleiterscheinungen, z. B. Steifigkeit der Gelenke oder starke Schmerzen am Morgen und am Abend.

Die Schmerzen fühlen sich dumpf an und abhängig davon, welcher Bereich des Knies betroffen ist, können diese Schmerzen an der Innen- oder Aussenseite des Knies auftreten. 

Druckempfindlichkeit und Steifigkeit des Knies nehmen immer mehr zu. Dabei kommt es zu einer Muskelschwächung und man bekommt das Gefühl eines instabilen Knies.

In bestimmten Fällen kommen Schmerzen in Schüben und werden von Schwellungen und brennenden Schmerzen begleitet.

Ursachen

Arthrose entsteht, wenn das Knorpelgewebe im Knie geschädigt ist. Ist der Knorpel beschädigt, kann sich das Gelenk nicht mehr reibungslos bewegen und es kommt zu Schmerzen.

Knorpelschäden entstehen u. a. durch Verletzungen am Kniegelenk, z. B. Kreuzbandriss oder Knochenbruch in der Nähe des Knies, oder durch anatomische Fehlstellungen des Knies bzw. unterschiedlich lange Beine. Es treten Fälle auf, bei denen ein sehr starkes Übergewicht zur Schädigung des Knorpels und somit zur Kniearthrose führt.

Diagnose

Treten starke Kniegelenkschmerzen auf, die den Bewegungsablauf behindern ist es wichtig, dass man abklären lässt, wo die Ursache der Kniegelenkschmerzen liegt.

Bei der Untersuchung kommt es zu einer Befragung der Betroffenen, um herauszufinden, wann und wie sich die Schmerzen bemerkbar machen. Danach kommt es zu einer umfassenden klinischen Untersuchung, bei der man die Bewegungseinschränkungen genauer untersucht und die Schmerzen lokalisiert.

Anschliessend wird das Kniegelenk geröntgt und ein Ganzbein-Röntgen im Stehen angefertigt, um die Belastungsachse und Stellung des Kniegelenks zu bestimmen.

Kommt es zu Unklarheiten kann auch eine MRT (Magnetresonanztomographie) durchgeführt werden. Damit kann der Knorpel um und im Kniegelenk besser beurteilt werden. Nachdem alle diese Tests durchgeführt wurden, werden die Ergebnisse mit der Patientin oder dem Patienten besprochen und weitere Schritte definiert.

Der Knorpelschaden wird je nach Abnutzung in unterschiedliche Stadien der Arthrose (Knorpelschädigung) eingeteilt.

Es können oberflächliche Beschädigungen (kleine Risse) des Gelenkknorpels auftreten, aber es gibt auch Beschädigungen, die den ganzen Knorpel betreffen. Durch diese Beschädigungen wird die Oberfläche des Knochens freigelegt und Schmerzen treten auf.

Der Knorpelschaden wird in vier Stadien unterteilt:

  • Stadium/Grad I: Weicher Knorpel
  • Stadium/Grad II: Raue Oberfläche mit Rissen
  • Stadium/Grad III: Tiefe Risse im Knorpel, die bis auf den Knochen gehen
  • Stadium/Grad IV: Vollständiger Verbrauch des Knorpels mit freiliegendem Kochen; man spricht auch von einer Knochenglatze

Behandlungen

Konservative Therapien

Befindet sich die Kniearthrose noch im Anfangsstadium, ist es möglich, eine Therapie ohne operativen Eingriff durchzuführen.

Mithilfe von speziellen Schuheinlagen und Medikamenten (gegen Schmerzen und Knorpelkräftigung) kann eine Entlastung des Knies herbeigeführt werden und der Knorpel wird geschont bzw. gekräftigt. In bestimmten Fällen ist für die Entlastung des Knies eine Gewichtsreduktion notwendig.

Behandlungsmöglichkeiten

  • Entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente
  • Medikamente und Substanzen für die Knorpelkräftigung
  • Medizinische Trainingstherapie/Physiotherapie
  • Spritzen ins Gelenk mit Schmiermitteln (Hyaluronsäure oder Eigenblut) und entzündungshemmenden Medikamenten (Cortison)
  • Hilfsmittel wie Gehstock, Einlagen, Gesundheitsschuh
  • Veränderung der Lebensgewohnheiten in Bezug auf Sport, Übergewicht, Ernährung usw.
  • Durch diese Massnahmen kann der Arthroseschmerz reduziert und das Fortschreiten der Knorpelabnutzung verlangsamt werden. Die Arthrose selbst kann leider nicht gestoppt oder behoben werden.

Injektionen mit Hyaluronsäure

Mithilfe von Hyaluronsäure kann die Reibung in der betroffenen Knorpeloberfläche des Knies verringert werden. Das dazu verwendete Präparat aus Hyaluronsäure ist ein synthetisch hergestelltes Schmiermittel. Dieses wird direkt in das betroffene Gelenk injiziert. Nach der Injektion ist es möglich, dass Gelenk besser zu bewegen. Durch die zusätzliche «Schmierung» wird das Gelenk weniger gereizt. Somit beugt man der Gelenksentzündung vor und verringert Schmerzen, die mit der Arthrose im Zusammenhang stehen.

Das Ergebnis der Schmierspritzen hängt vom Arthrosestadium ab. Die Mehrzahl der Patientinnen und Patienten berichten nicht nur von einer Linderung der Schmerzen, sondern auch von der Verbesserung der eigenen Lebensqualität. Die Behandlung besteht aus drei Injektionen, hält für einen bestimmten Zeitraum und kann jederzeit wiederholt werden.

Operative Behandlungen

Zeigen die konservativen Behandlungen nicht den gewünschten Erfolg, ist meist ein operativer Eingriff notwendig, um die Kniearthrose zu behandeln.

Nicht immer ist der Einsatz einer Knieprothese notwendig; man kann mithilfe einer Umstellung des Kniegelenks oder einer Gelenkstabilisierung den Betroffenen ebenfalls helfen.

Bei der Umstellung des Kniegelenks wird die Achse der Beine korrigiert, da die Kniearthrose eine Folge von X- oder O-Beinen sein kann. Mit der Korrektur erfolgt eine Normalisierung der Stabilität im Knie. Der Gelenkverschleiss wird somit verlangsamt.

Die Gelenkstabilisierung wird durchgeführt, wenn die Kniearthrose durch verletzte oder instabile Bänder hervorgerufen wurde. Bei dem Eingriff werden diese Bänder operiert und somit das Knie stabilisiert.

Bringen die konservativen Therapien, die Gelenkumstellung oder Gelenkstabilisierung nicht den gewünschten Erfolg oder können nicht angewandt werden, bleibt oft nur der Einsatz des künstlichen Kniegelenks. Die Operation dauert ungefähr eine Stunde und nach nur wenigen Tagen kann die Patientin oder der Patient die Klinik wieder verlassen.

Nachbehandlung

Die Nachbehandlung kann abhängig vom Eingriff ambulant oder stationär durchgeführt werden. Die Zeit der Nachbehandlung sieht vor, das neue Gelenk zu stabilisieren und Bewegungsabläufe zu trainieren. Zudem soll die Patientin oder der Patient lernen, was er oder sie im Alltag beachten muss. Die Rehabilitation wird in einem Zeitraum von drei Wochen durchgeführt und besteht aus Bewegungstherapie, Gangschulung und Physiotherapie.

FAQ

Kann man die Kniearthrose vollständig heilen?

Kniearthrose ist eine chronische Krankheit und nicht heilbar. Alle Behandlungsmethoden zielen darauf ab, Schmerzen zu lindern und den Betroffenen ein möglichst normales Leben zu ermöglichen.

Was hilft gegen Kniearthrose?

Schmerzlinderung in den Gelenken kann durch die Kräftigung der Muskulatur erreicht werden. Dafür gibt es eine Fülle von Übungen, die leicht durchgeführt werden können. Wichtig ist hier die Regelmässigkeit – nur durch regelmässiges Bewegen, schafft man es, die Funktion der Gelenke zu verbessern.

Wie lang dauert es, bis man sich wieder normal bewegen kann?

Die Muskulatur erholt sich innerhalb von sechs Wochen nach der Operation und gibt so dem Gelenk genügend Halt. Im normalen Verlauf ist es möglich, nach drei Monaten wieder arbeiten zu gehen und mit leichtem Sport zu beginnen.

Videos

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