Podologie

Die Podologie ist die Lehre vom Fuss und seinen Erkrankungen. Als Fussspezialist ist es die Aufgabe eines Podologen, allen Fussproblemen durch podologische Behandlungen vorzubeugen und sie zu behandeln.

Was ist Podologie?

Das Fachgebiet der Podologie teilt sich in zwei Bereiche auf.

Medizinische Fusspflege

Hierbei handelt es sich um die Pflege des Fusses, die als podologische Pflege oder Fusspflege bezeichnet wird, bei der unter anderem folgende Behandlungen durchgeführt werden:

  • Nägel schneiden,
  • Behandlung von Hühneraugen und Schwielen, Hornhaut und eingewachsenen Nägeln,
  • Behandlung von Hauterkrankungen und Nagelschäden, dem Nagelpilz.

Medizinische Fussbehandlung

Bei der medizinischen Fussbehandlung erfolgt eine Analyse des Gangbildes und die Behandlung von Gangstörungen.

Für welche Patienten ist der Podologe zuständig?

Podologen betreuen Kinder, Jugendliche, Erwachsene, ältere Menschen sowie Sportler.

Im Rahmen bestimmter Erkrankungen ist die Betreuung durch einen Podologen unerlässlich. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Diabetes-Patienten
  • Patienten, die sich einer Chemotherapie unterziehen
  • Patienten mit einer venösen oder arteriellen Durchblutungsstörung
  • Patienten mit einer neurologischen Beeinträchtigung, also Sensibilitätsstörungen der unteren Gliedmassen

Symptome

Folgende Symptome können einen Besuch bei einem Podologen erforderlich machen:

  • Schmerzen im Zusammenhang mit eingewachsenen Zehennägeln, Hühneraugen, Schwielen oder schmerzhafter Hornhaut.
  • Gelenkschmerzen beim Gehen in den unteren Gliedmassen, in der Hüfte, im Knie oder in den Knöcheln.
  • Schmerzen in der Lendenwirbelsäule.
  • Schmerzen beim Sport, die den Gang oder die Haltung beeinflussen.

Bei der Diagnose werden Gehplattformen, sogenannte Drucksensoren, verwendet, die die Position des Fusses während des Gehens anzeigen. Somit ist der Podologe oder die Podologin in der Lage zu erkennen, wodurch bestimmte Schmerzen der unteren Gliedmassen ausgelöst werden.

Behandlung

Fuss- und Nagelpflege

  • Eingewachsene Nägel: Regelmässiges Schneiden der Nägel zur Vorbeugung und Behandlung des Wiederauftretens von eingewachsenen Nägeln.
  • Nagelschneiden: Fräsen und Feilen
  • Hühneraugen und Schwielen: Entfernung von schmerzhaften Hühneraugen, die durch Reibung und Druck beim Anziehen der Schuhe verursacht werden.

Orthopädische Einlagen oder Fussstützen

Orthopädische Einlagen werden bei Fuss-, Knie-, Hüft- oder Rückenschmerzen eingesetzt, die durch Haltungsfehler, eine Asymmetrie der unteren Gliedmassen, wiederholte Verstauchungen oder in der postoperativen Phase (Hallux valgus Operation, Prothesen, Bandplastik) verursacht werden.

Fehlbildungen und Deformierungen der Füsse

  • Hallux Valgus, umgangssprachlich «Ballenzeh» genannt: Deformierung des grossen Zehs, der Schmerzen beim Gehen oder Anziehen der Schuhe verursacht.
  • Plattfüsse: Absinken der Fusswölbung.
  • Krallen-/Hammerzehen
  • Meta-Tarsalgie: Plantarschmerzen des Vorfusses, von Überlastung beim Gehen.
  • Morton-Neurom: lokalisierte Entzündung des Vorfusses, die beim Anziehen und/oder Gehen ein Kribbeln und/oder elektrische Entladungen verursacht.
  • Fersenschmerzen, Fersensporn, die sogenannte Plantarfasziitis: Schmerzen aufgrund einer Entzündung der Plantaraponeurose oder Plantarfaszie, einem Band, das sich von der Ferse bis zu den Zehen erstreckt.

Knöchelschmerzen

  • Posttraumatische Knöchelschmerzen oder Arthrose. Fussbettungen stabilisieren und dämpfen die Stösse beim Gehen und Laufen und beugen weiteren Verstauchungen vor.
  • Wiederholte Knöchelverstauchungen. Bei Bänderverletzungen und Instabilität ist eine Einlage geeignet, um den Knöchel beim Gehen zu stabilisieren und die Erholung mit guter Beweglichkeit nach einer Verstauchung zu fördern.

Knieschmerzen – die Gonalgie

  • Knie Valgus. Einsatz der Einlage zur Korrektur von X-Beinen.
  • Knie Varus: Es erfolgt eine Entlastung des inneren Kompartiments durch Entspannung des Knies und zur Vorbeugung von frühzeitigem innerem Verschleiss, wie Arthrose oder Meniskusschäden.
  • Scheibenwischer-Syndrom oder Renner Knies: zur Entlastung des äusseren Kompartiments.
  • Kreuzbandriss, präoperativ: zur Stabilisierung im Stirnbeinbereich, um die sportliche Aktivität in Verbindung mit der Stärkung des Quadrizeps wieder aufnehmen zu können. Postoperativ: zur Stabilisierung des Knies, um die Belastung der Bandplastik zu begrenzen.
  • Arthrose: Zur Entlastung des betroffenen Vorhofkompartiments durch Aufbau der Knieachse.
  • Knie-Totalprothese: Zur Stabilisierung der Frontalebene, um die Wiederherstellung des flüssigen Gangs zu fördern.
  • Hüftschmerzen (Arthrose, Hüftdysplasie): Es erfolgt eine Veränderung der Gelenkachse, um die Position des Oberschenkelkopfs zu verändern. Somit werden entzündliche Schmerzen gelindert.
  • Lumbalgie: es erfolgt eine Korrektur der gesamten Körperhaltung.
  • Ungleiche Gliedmassenlänge: um die Länge der Beine auszugleichen, indem die Position bilateral stabilisiert wird.
  • Prothesen (Hüfte, Knie, Fuss): um die untere Extremität bei Wiederaufnahme des Gehens zu stabilisieren.
  • Postoperative Nachbehandlung des Fusses: zur Entlastung des operierten Bereichs, um die allmähliche Wiederaufnahme eines stabilen Gangs und sportlicher Aktivitäten zu fördern, Einlagen werden von der Grundversicherung erstattet.

Kostenübernahme

Der Krankenversicherungsschutz hängt von Ihrem Gesundheitszustand und Ihrer Krankenversicherungsleistungen ab.

Diabetikerinnen und Diabetiker: auf Überweisung eines Arztes werden vier bis sechs Sitzungen pro Jahr von der Grundversicherung übernommen.
Onkologie-Patientinnen und -Patienten, die aufgrund von Nebenwirkungen ihrer Krebsbehandlung eine podologische Behandlung benötigen, sind ebenfalls versichert.
Alle Patienten: einige Zusatzversicherungen übernehmen die Kosten für podologische Behandlungen, wenn sie von einer medizinischen Fachperson überwiesen wurden.

Wenden Sie sich bitte an Ihre Krankenkasse, um weitere Informationen zu erhalten.

Warum sollten Sie sich beim Swiss Medical Network behandeln lassen?

Wir verfügen über intime Betreuungseinrichtungen, die es den Podologen ermöglicht, eng und schnell mit anderen Ärzten der Klinik zusammenzuarbeiten, insbesondere mit Orthopäden. Die Patienten profitieren auch vom exklusiven Zugang zu unserem Netzwerk von Spezialisten mit direkter multidisziplinärer Betreuung.

FAQ

Warum sollte ich zu einem Podologen gehen?

Füsse und Fussgelenke sind komplexe und viel genutzte Bestandteile des menschlichen Körpers. Sie können aufgrund ihrer intensiven Nutzung Ursache von gesundheitlichen Problemen sein.

Die Beschwerden und Symptome, die zum Besuch eines Podologen führen können, sind unterschiedlicher Natur: Hyperkeratosen (Hühneraugen, Schwielen), Fusswarzen, Hallux valgus, eingewachsene Zehennägel, Schweissstörungen etc.

Wann sollte man zum Podologen gehen?

Es wird empfohlen, einmal im Jahr eine Kontrolle bei einem Podologen durchführen zu lassen. Darüber hinaus können die folgenden Beschwerden und Symptome dazu führen, dass Sie einen Podologen aufsuchen: Hyperkeratosen (Hühneraugen, Schwielen), Fusswarzen, Hallux valgus, eingewachsene Zehennägel, Schweissstörungen usw.

Was ist eine medizinische Pediküre?

Eine medizinische Pediküre ist eine spezielle medizinische Fusspflege, die von einem qualifizierten Podologen durchgeführt wird. Jeder/jede Person sollte mindestens zwei medizinische Pediküren pro Jahr durchführen lassen.

Darüber hinaus ist eine regelmässige podologische Nachsorge im Abstand von vier bis sechs Wochen unerlässlich, um schmerzhafte Verletzungen, Verstauchungen, Hühneraugen und eingewachsene Zehennägel, die sich entzünden und infizieren können, zu vermeiden.

Was ist der Unterschied zwischen einem Podologen und einem Orthopäden?

Menschen mit Fuss- und Knöchelproblemen sind oft unsicher, ob sie sich von einem Podologen oder einem orthopädischen Schuhmacher beraten und behandeln lassen sollen.

Podologen sind Fussspezialisten mit medizinischem Fachwissen. Ein Orthopädieschuhmacher hingegen ist ein Techniker, der Massschuhe, Einlagen und funktionelle Fussorthesen sowie spezielle Ausrüstungen und Geräte anfertigt, repariert und pflegt.

Orthopädische Chirurgen sind Ärzte, die sich auf Operationen am Bewegungsapparat, also an Knochen, Gelenken, Knorpeln und Bändern, spezialisiert haben.

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